Vorwort

… Ich bin auf dem Rückweg von meiner Arbeit. Möchte nachhause in die Wanne, es war ein langer schwerer Tag. In der auf 70 km/h begrenzten engen Kurve, habe ich keine Chance ihn zu sehen oder zu reagieren. Aufgrund seiner Geschwindigkeit, 140 km/h, hat er die Kontrolle verloren, die Bodenwelle in der Kurve trägt dazu bei, dass er die Bodenhaftung verliert. Er hebt ab, mir entgegen. Schräg links in meine Fahrerseite, der schwächsten Stelle des Autos, schlägt er ein. Er schiebt mir den gesamten Motorblock auf den Schoß. Ich bin so eingeklemmt, dass mich die Feuerwehr heraus schneiden muss.Ihm ist nichts passiert, er sitzt auf dem Bürgersteig und denkt er hat mich umgebracht. Er stammelt immer wieder: „Oh mein Gott, ich habe sie umgebracht… ich war viel zu schnell.

“Bis der Rettungshubschrauber kommt, leistet eine herbeigeeilte Frau, Feuerwehrmänner und zwei nach mir fahrende Menschen, erste Hilfe. Ohne sie hätte ich niemals überlebt. Sie leisten lebensrettende Maßnahmen und geben mir soviel Zuspruch in der schwersten Stunde meines Lebens. Nie habe ich das Gefühl allein zu sein. 


...Als ich im Krankenhaus wach werde, weiß ich noch nicht, dass meine linke Seite zertrümmert ist. 


Aber ich habe diesen schweren Unfall überlebt. Dank der Feuerwehrleute aus Rüthen, dem Rettungsteam des Hubschraubers, Team des Evangelischen Krankenhauses in Lippstadt, dem Team in der Klinik Herford und vielen Freunden und meiner Familie.


… und irgendwann nahm ich den Weg ins Leben wieder auf – nach langem Kampf wieder auf zwei Beinen stehend

Sinn des Projekts: 

Als ich dann 2004 nach Berlin kam, hatte ich den Wunsch aufzurütteln und zum Nachdenken zu bewegen. Präventiv, um Unfälle zu verhindern, mehr Respekt, Verantwortung und Rücksicht im Straßenverkehr zu erreichen. Herz und Hirn für Themen wie Zerbrechlichkeit des Lebens und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und andere zu sensibilisieren. 

Leben retten. Wenn wir Menschen erreichen und dadurch ein Leben retten, hat es sich gelohnt, denn es könnte deins oder das eines deiner geliebten Menschen sein…

Projekt- und Ausstellungsinitiatorin Ina Kutscher